Sprache als Schlüssel zur Welt

Sprachförderung im Alltag

 

Mit vielen verschiedenen Nationalitäten und Kulturen ist es ebenso ein Bedürfnis den Kindern das bestmögliche Grundsprachverständnis mitzugeben. Dafür wird mit 15 Stunden pro Woche eine Migrationssprachförderkraft eingesetzt. Diese hat mit allen Kindern die Sprachförderbedarf haben, eine Sprachstandserhebung durchgeführt und die Kinder nach Sprachstand in verschiedene Gruppen eingeteilt. Dort lernen die Kinder spielerisch Begriffe  und Gegenstände kennen.

Die Gruppen sind mit maximal 8 Kindern ca. 30 Minuten zurückgezogen. Dort erzählen sie in einem Kreis, wie das Wochenende war und spielen Spiele, bei denen sie Gegenstände benennen oder Bilder malen, die sie dann im nach hinein erklären. Auch in der täglichen Arbeit spielt die Sprache eine große Rolle. So begleitet unsere Sprachförderkraft die Kinder bei den alltäglichen Dingen des Lebens, wie frühstücken gehen, in der Bauecke spielen oder beim Bücher vorlesen.

Das spielerische Lernen der deutschen Sprache ist verbunden mit Grundkenntnissen, die ein Kind für die Schule braucht. Daher wurde hier ein auf unsere Kita zugeschnittenes Sprachkonzept erstellt.

 

Zielsetzung:

Kinder mit nicht deutscher Muttersprache alle Bildungschancen eröffnen!

 

 

Zweisprachigkeit braucht Förderung

 

Kinder mit nicht deutscher Muttersprache stehen in ihrer Sprachentwicklung vor einer besonderen Herausforderung.

Neben ihrer Muttersprache müssen sie zusätzlich eine zweite, ihre sogenannte  Umgangssprache, erwerben. Die Kita ist dann in der Regel der Ort, an dem diese Kinder zum ersten Mal regelmäßig in Kontakt mit dieser Umgangssprache (hier: Deutsch) stehen.

Je nachdem in welchem Kontext Kinder bisher aufgewachsen sind (z.B. in einem bildungs-sprachfernen Milieu), können Probleme im Erwerbprozess der Zweitsprache entstehen.

Unter derartigen Umständen reicht eine sprachliche Förderung nach dem Immersionsverfahren im KiTa –Alltag nicht aus. Ein integrales Konzept zur Förderung zweisprachig aufwachsender Kinder ist die Zielsetzung und inhaltlicher Schwerpunkt der Konzeption.

 

Ausgangspunkt des Zweitspracherwerbs

 

Hintergründe/ Erkenntnisse für eine spezifische Fördermaßnahme des Zweitspracherwerbs.

 

Man spricht vom Zweitspracherwerb, wenn ein Kind neben der Erstsprache (Muttersprache) die Umgangssprache erlernt. Das Erlernen der Zweitsprache ist für das alltägliche Zurechtkommen in der Gesellschaft erforderlich.

Ein Kind mit Migrationshintergrund kommt in der Regel mit 3 Jahren in die KiTa. Bis zu diesem Zeitpunkt hat sich der natürliche Spracherwerbsprozess fast ausschließlich in seiner Muttersprache vollzogen. Erst mit Eintritt in die KiTa beginnt das Kind, sich mit seiner Umgebungssprache Deutsch auseinander zu setzen und sich im Laufe der Zeit anzueignen.

 

 

Die Muttersprache bzw.  die Erstsprache bleibt dabei von wesentlicher Bedeutung für die emotionale und persönliche Entwicklung des Kindes

 

 

Der Zweitspracherwerb erfolgt parallel zur muttersprachlichen Entwicklung. Wie erfolgreich der Zweitspracherwerb verläuft, hängt von verschiedenen Faktoren und Bedingungen ab:

 

 

    Eine differenzierte Entwicklung der Erstsprache ist wichtig für den Sprachaufbau und Erwerb einer Zweitsprache

    Der Erwerb der Erstsprache stellt für das Kind eine enorme Leistung dar.

    Die Familiensprache umgibt das Kind von Anfang an und prägt den Zweitspracherwerb entscheidend.

    Das zweisprachige  Aufwachsen führt zu mehr oder weniger deutlichen Unterschieden im Sprachbesitz der Kinder.

    Die  betroffen Kinder können sich nicht wie einsprachig aufwachsende Kinder einer sprachlich weitergehenden

    homogenen Situation und Umgebung bedienen.

    Sie sind auf unterschiedliche Quellen für ihre Sprachaneignung ausgesetzt.

    Diese  Unterschiede beziehen sich nicht  nur auf rein sprachliche Aspekte, sondern auch auf den jeweiligen kulturellen

   Habitus (Gestik, Mimik, Redewendungen etc.)

    Wichtige Grundlage ist das Einbeziehen der Eltern an der Grundwortschatzentwicklung ihres Kindes (regelmäßiger

    Austausch zwischen Erzieherin und Eltern).

    Eine positive Einstellung der ausländischen Eltern gegenüber der deutschen Sprache und Kultur ist Voraussetzung für

    motiviertes Lernen der Kinder.

 


Entwicklung unseres Konzeptes zum Zweitspracherwerb

 

Unter diesen Bedingungen wird klar, dass Kinder mit nicht deutscher Muttersprache spezielle Fördermaßnahmen benötigen, um eine erfolgreichen Zweitspracherwerb zu durchlaufen.


In unsere Kindertagesstätte  macht der Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund mindestens 30 % aus.

Gerade in der Freispielzeit suchen diese Kinder Spiel- / Sprechpartner, mit denen sie in Ihrer Muttersprache kommunizieren können.

 

Bei einem Anteil von über 30 % an Kindern mit nicht deutscher Muttersprache sollen diese Kinder im Zweitspracherwerb

ergänzend systematisch und gezielt gefördert werden.

 

 

Systematische Sprachförderung

 

Unser Konzept richtet sich an Kinder ab zwei Jahren mit nicht deutscher Muttersprache und ist angelegt auf drei bzw. vier Förder- bzw. Sprachjahre. Ziel ist es, den Zweitspracherwerb nach einer bestimmten Systematik so zu fördern, dass die Kinder beim Eintritt in die Grundschule über ausreichende Kenntnisse in der deutschen Sprache verfügen und aktiv dem Unterricht folgen zu können.

 

Dazu werden die Kinder mit nicht deutscher Muttersprache in Kleingruppen von 5-7 Kinder  zusätzlich im Zweitspracherwerb gefördert. Grundlage hierfür bildet das Praxisbuch Sprachförderung in Kindertageseinrichtungen. Sprachjahr 1,2 und 3, Grandmann, P./ Loos.R.2004,2005,2007

 

Diese Buchreihe beinhaltet einen Grundwortschatz, über die Kinder im Alter von 6 Jahren verfügen sollten. Dieser Grundwortschatz orientiert sich an verschiedene Themen und Wortfeldern aus der Lebenswelt der Kinder.

 

 

Sprachanalyse

 

Erster Schritt ist die Sprachstanderhebung der Kinder mit nicht deutscher Erstsprache.

Hier setzen sich die Erzieherinnen mit dem Sprachstand der Kinder nicht deutscher Muttersprache auseinander. Dazu beobachten die Erzieherinnen die Kinder ihrer Gruppe über einen bestimmten Zeitraum.

Bei Kindern die neu in die Einrichtung kommen, werden wir nach der Eingewöhnungszeit, frühestens nach 6-8 Wochen, eine systematische Sprachstanderhebung vornehmen. Erst dann werden sie an dem Sprachförderprogramm teilnehmen.

 

 

Was wollen wir erreichen

 

Ziel ist es, die Kinder in ihrem Zweitspracherwerb so zu fördern, dass sie am Ende der Kindergartenzeit über ausreichende Deutschkenntnisse verfügen, um später dem Grundschulunterricht folgen zu können und sich aktiv beteiligen. Dies sichert ihnen wiederum die Chance, an allen weiteren Bildungsangeboten teilhaben zu können.

 

 

Umsetzung des Konzeptes im Alltag

 

Durch die Sprachstandserhebung wurde eine wichtige Basisarbeit geleistet.

Diese bildet das solide Fundament auf dem nun die praktische Arbeit unseres Konzeptes aufgebaut werden kann.

Grundlage der praktischen Umsetzung bildet die Organisation der Kleingruppen zur systematischen Sprachförderung, die Einbeziehung der Eltern zur Stärkung ihrer Unterstützung und Erziehungskompetenzen sowie der Austausch mit der Astrid-Lindgren-Schule zur aufeinander aufbauenden Gestaltung des Übergangs.

 

 

Vorteile des Kleingruppen-Konzeptes Redeanteil:

 

Die Förderung in Kleingruppen bringt für die sprachliche Entwicklung des Kindes verschiedene Vorteile:

 

    Jedes Kind erhält ein erhöhtes Augenmerk durch die Erzieherin

    Jedes Kind erlebt  einem „geschützten Raum“ in dem es auf seinem Niveau mit Sprache experimentieren kann (freies

    Sprechen auch mit Fehlern)

    Jedes Kind erlebt ausreichend Ruhe und erhält damit genügend Kommunikationsmöglichkeiten.

    Jedes Kind erlebt die spezielle Aufmerksamkeit der Erzieherin und ist damit besonders motiviert

    Jedes Kind lernt die deutsche Sprache mit allen Sinnen

    Jedes Kind wird als wichtiger Gesprächspartner in dieser Kleingruppe anerkannt

 Die englische Sprache spielerisch lernen

 Das Englischkonzept der Stadt Usingen

 

Das Konzept zur bilingualen Erziehung in den Kindergärten der Stadt Usingen:

Englisch ist eine Weltsprache, daher ist es unser Ziel, Kinder so früh wie möglich an diese Sprache und Sprachmelodie heran zu führen.

Ergebnisse aus der Hirnforschung zeigen, dass der günstigste Zeitpunkt in der Sprachentwicklung die ersten Jahre eines Kindes sind. Das beinhaltet auch die Aufnahme von Fremdsprachen.

Außerdem belegen Untersuchungen, dass sich der frühe Fremdsprachenerwerb positiv auf die Muttersprache und die geistige Entwicklung auswirkt.

In allen Kindergärten der Stadt Usingen können Kinder erste Erfahrungen mit der englischen Sprache machen.

 

Unsere Ziele:

    Kinder erlangen eine positive Einstellung zu einer fremden Sprache

    Kinder sammeln spielerisch Erfahrungen mit einer anderen Sprache

    Ängste vor einer anderen Sprache abzubauen

    Natürliche und authentische Sprachanlässe zu bieten

    Alle Entwicklungsbereiche des Kindes anzusprechen

    Die Kinder mit der englischen Sprachmelodie vertraut zu machen

    Die englische Sprache allen Kindern zugänglich zu machen

    Freude und Spaß stehen bei allen Aktivitäten im Zusammenhang mit der englischen Sprache an oberster Stelle

    Durch eine positive Lernumgebung und durch Raumkonzepte mit Aufforderungscharakter möchten wir dazu beitragen,

    dass Englisch in den Kindergärten von Usingen als fester und selbstverständlicher Bestandteil integriert ist.

 

 

Dies erreichen wir durch:

Durch den Aufbau einer guten Beziehung zu den Kindern, denn nur auf dieser Basis findet ein positiver Zugang zum Kind statt.

Indem wir den Alltag der Kinder in der englischen Sprache begleiten.

Indem wir z. B. durch Angebote wie englische Lieder, Fingerspiele, Bewegung, Tanz, Wahrnehmungsspiele, Bücher usw. den Alltag der Kinder bereichern.

Indem Sprachentwicklung bei uns mit allen Sinnen und handlungsorientiert im Spiel stattfindet.

Durch die kindgerechte und spielerische Vermittlung. So bedeutet die Fremdsprache keinen Stress, sondern Freude und Spaß


 

Unser Austausch mit den Eltern:

Wir schaffen Transparenz durch eine intensive und umfangreiche Information an Elternabenden und im Alltag und freuen uns über ihre Rückmeldungen und Anregungen.

Im Aufnahmegespräch werden Eltern von der Leitung über die Konzeption im Zusammenhang mit Englisch informiert.

Über unsere Themen und Projekte informieren wir Sie über Aushänge

 

 

Unsere bisherigen Erfahrungen:

Die Offenheit der Kinder und das natürliche Neugierverhalten ermöglichen einen ungezwungenen Zugang zu einer neuen Sprache.

Durch das Englisch-Angebot wurde auch das Interesse für andere Sprachen geweckt.

Kinder lernen die Sprache unbewusst.

Wir sind uns einig, dass es kein zu früh in der Thematik einer bilingualen Erziehung von Kindern gibt und diese eine Bereicherung für alle Kinder darstellt.

Wir sehen unsere Verantwortung darin, das Konzept ständig weiter zu entwickeln und zu verbessern.